LösungsWege – Interkommunale und regionale Mobilitätslösungen am Beispiel Oststeiermark

In der Steiermark wurden 2013/2014 über 68 % der Wege per Motorisierten Individualverkehr (MIV) zurückgelegt. Besonders im ländlichen und touristisch geprägten Raum, wie u.a. der Oststeiermark (Fokusgebiet), mit disperser Siedlungsstruktur und geringer Bevölkerungsdichte ist die erste und letzte Meile kaum ohne MIV zu bewältigen. Es fehlt in Österreich, innerhalb komplexer Governance-Strukturen, derzeit an flächendeckenden Kapazitäten, Kompetenzen und Instrumenten, besonders an interkommunalen Kooperationen für die Mobilitätsversorgung der Zukunft. Den 201 993 Einwohner:innen der Oststeiermark fehlt es an vernetzten On-Demand Angeboten (Mikro-ÖV, Car-Sharing und E-Ladestationen etc.), um im Verbund mit dem Öffentlichen Verkehr die Abhängigkeit zum MIV nachhaltig zu reduzieren. In der Verwaltung fehlt es an validen, flächendeckenden Daten für die Personenmobilität auf Gemeindeebene (Personenkilometer je Verkehrsmittel und Antriebsart, Modal Split, georeferenzierte und digital zugängliche Angebote etc.). Es gibt großen Bedarf an bundesweiten Dateninnovationen (standortbezogene Berechnungen für Verkehrsaufwand und Emissionen) und digitalen Innovationen (übertragbare Bewertungsmodelle) für evidenzbasierte Grundlagen zur Entwicklung neuer On-Demand Angebote.

LösungsWege bringt alle relevanten Akteur:innen an einen Tisch und fördert den Kompetenzaufbau zwischen den vielseitigen Bedarfsträgern (Gemeinde bis Verkehrsverbund), um neue On-Demand Angebote langfristig systemisch und gemeinsam in einen Gesamtansatz zu integrieren.

  1. Informationslücken zu On-Demand Angeboten werden mit der Hilfe von Geoinformations-Werkzeugen, sowie wo notwendig qualitativen umfragebasierten Erhebungen, nutzer:innenzentriert und bedarfsgerecht geschlossen.
  2. Eine österreichweit übertragbare Methodik zur bottom-up Berechnung von Modal Split und Personenkilometer und darauf aufbauend eine Datenbank für die Steiermark wird entwickelt.
  3. Diese Datenbank gewährleistet die Erstellung eines bottom-up Treibhausgas Inventares für die Personenmobilität in der Oststeiermark.
  4. Ergänzt um eine flächendeckende Erhebung der bestehenden regionalen On-Demand Angebote wird für die Oststeiermark eine Mobility as a Service (MaaS) & One Stop Shop (OSS) Webapp, als angebotsübergreifende Buchungsplattform (digitaler OSS) in der Region, prototypisch umgesetzt und darauf aufbauend langfristig verankert.

Neben der Entwicklung und Implementierung dieser Maas & OSS Webapp (Nutzung und Buchung aller On-Demand Angebote der Oststeiermark mit einer Webapp und RFID-Karte), wird diese im Zuge eines Demonstrations- und Monitoring-Betriebs getestet, evaluiert und angepasst. Eine gemeinsame Plattform führt zu Effizienz-Einsparungen, Sichtbarkeit und Einfachheit für Betreiber:in und Kund:innen.
Im letzten Schritt folgt die Entwicklung einer gemeinsamen Strategie und eines Geschäftsmodells zur Weiterführung, inkl. Finanzierungsplan und Absichtserklärung der kommunalen Entscheidungsträger:innen. Mit diesem systemischen LösungsWege Gesamtansatz kann eine interkommunale Kooperation für die oststeirische Mobilitätsversorgung der Zukunft entwickelt, demonstriert und in die Weiterführung gebracht werden, als Best-Practice Lösung und übertragbar in andere Regionen Österreichs. Das Projekt wird von Gemeinden über KEMs bis hin zum Verkehrsverbund, Landesabteilungen und Carsharing Österreich von einem breiten Netzwerk (LOI) getragen und unterstützt.

Projektkoordinator: W.E.I.Z. Forschungs & Entwicklungs gGmbH
Projektpartner:
FAMILY OF POWER SCE mit beschränkter Haftung
Karl-Franzenz-Universität Graz
get2e GmbH
Hauser Verkehrsplanung KG
AEE – Institut für Nachhaltige Technologien (kurz: AEE INTEC)
Regionalentwicklung Oststeiermark GmbH
MGAtech GmbH
Research Studios Austria Forschungsgesellschaft mbH
Energie Agentur Steiermark gemeinnützige GmbH
StadtLABOR Innovationen für urbane Lebensqualität GmbH
Stadtgemeinde Weiz

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Nicole Strauß, MSc
Energie Agentur Steiermark gGmbH
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